RESILIENZ
IN ZEITEN DES WANDELS
Gesamten Bericht herunterladenSeit dem Ende der Pandemie durchlebt die Weltwirtschaft turbulente Zeiten: Lieferkettenunterbrechungen, eine Energie- und Nahrungsmittelkrise infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine und ein erheblicher Inflationsanstieg gefolgt von einer weltweit synchronisierten Straffung der Geldpolitik. Dank solider politischer Rahmenwerke in vielen Ländern erwies sich die Weltwirtschaft als resilient. Dennoch sind aus dieser Phase viele Länder mit hohen Schuldenständen und gestiegenen Schuldendienstkosten hervorgegangen.
Nun gilt es, eine zweifache Herausforderung zu bewältigen. Zum einen ist die makroökonomische Stabilität vor weiteren geopolitischen Schocks und einschneidenden Haushaltsanpassungen zu schützen und die Inflation auf die Zielwerte zurückzuführen. Bevölkerungsgruppen, die weiterhin mit den Auswirkungen der aufeinanderfolgenden Krisen zu kämpfen haben, werden dabei ebenso kontinuierliche Unterstützung benötigen wie die am stärksten betroffenen einkommensschwachen Länder. Zum anderen muss die Resilienz der globalen Wirtschaft genutzt werden, um die transformativen Entwicklungen - etwa den Klimawandel, die Digitalisierung oder die KI-Revolution, die wohl oder übel zu einer Umgestaltung der Arbeitswelt führen dürfte, - zu bewältigen. Dazu ist eine multilaterale Zusammenarbeit erforderlich, um die damit einhergehenden Risiken zu mindern und die Chancen zu maximieren.
Der IWF ist als Dreh- und Angelpunkt des globalen finanziellen Sicherheitsnetzes gut dafür aufgestellt, diese Zusammenarbeit zu fördern, bietet er doch ein Forum, in dem die Mitgliedsländer zusammenkommen, um sich gemeinsam gegen die Gefahr von Finanzkrisen abzusichern. Sein erklärtes Ziel ist es, die internationale Währungszusammenarbeit, den Handel und den Wohlstand für alle zu fördern. Dass der IWF seine Mitglieder im Sinne der globalen Kooperation und des Multilateralismus zusammenbringen kann, zeigte sich u. a. am Abschluss der 16. Allgemeinen Quotenüberprüfung. Diese Bereitschaft zu internationaler Zusammenarbeit lässt sich auch an den Beiträgen von über 40 Mitgliedern zum Treuhandfonds für Armutsbekämpfung und Wachstum (Poverty Reduction and Growth Trust) bis 2023 ablesen. Dank der bereitgestellten Mittel wurde die Kapazität zur Mobilisierung konzessionärer Kredite für die ärmsten Mitglieder gestärkt. Daran und an der Arbeit des IWF ganz allgemein zeigt sich unsere Verbundenheit und die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsländern für gemeinsame wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand in Kooperation mit Partnerinstitutionen wie der Weltbank.
„Internationale Zusammenarbeit ist für die Bewältigung globaler Trends - vom Klimawandel bis zur KI-Revolution - wichtiger denn je."
Kristalina Georgieva
Geschäftsführende Direktorin des IWF
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Inhalt des Berichts
Den aufschwung unterstützen
Wie können die Volkswirtschaften nach Jahren aufeinanderfolgender Krisen mehr Resilienz gegenüber künftigen Störungen aufbauen?
Ein fonds für die zukunft
Wie stellt der IWF sicher, dass er den Bedürfnissen seiner Mitglieder heute und in Zukunft gerecht wird?
Ein neuer blick auf kreditvergabe und verschuldung
Wie können die Kreditvergabe und das Schuldenkonzept des IWF möglichst angemessen und wirksam angepasst werden?
Grosse unsicherheit und das unbekannte
Welche Maßnahmen gilt es als Vorbereitung auf kommende Umwälzungen zu treffen?